Zum Reformationssonntag
Was ist unser gemeinsames Fundament? Was ist es, das all die verschiedenen reformierten Kirchen und Gemeinschaften verbindet?
Ich sehe ein Haus. Ein Haus, dessen Fenster sich zum Sonnenaufgang hin öffnen. Dessen Fenster aus Glas sind. Rot, blau, grün, gelb. Sie fangen den Sonnenuntergang ein. Das Licht der letzten Sekunden, bevor das Geheimnis beginnt. Sich zeigt, offenbar wird. Offen unsere Augen verdeckt. Das Geheimnis, das am Tag fast lächerlich erscheint, banal. Und in der Dämmerung auf einmal echt.
Das Geheimnis, festgehalten in den Fenstern aus Glas. In den roten, blauen, grünen und gelben. In den Bildern, die am Tag durch die Fenster auf den Boden geworfen werden und in der Nacht auf unsere träumende Netzhaut.
Es ist ein Haus, in dem gelebt wird. Menschen lachen, streiten, nachdenken, beten. Ich sehe nicht eine Kirche vor mir. Auch eine Kirche. Aber vor allem sehe ich diese Fenster. Ich sehe, wie man beginnt an die Träume zu glauben, wenn man durch diese Fenster blickt. Auf das weite Feld dahinter. An die Träume, die lachend, streitend, betend zu Plänen werden. Auf dem Boden des Feldes vor diesem Haus.
Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 1. Kor 3,11
Was wachsen soll, braucht einen Boden. Träume, die zu Plänen werden sollen, brauchen einen Boden. Ein Haus, in dem Menschen ein- und ausgehen, braucht ein Fundament, das trägt. Die Menschen trägt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sich mehr streiten als miteinander lachen. Wir brauchen einen Grund.
Einen Grund zu lachen, einen Grund zu streiten, einen Grund uns zusammenzufinden heute und immer wieder. In Häusern, Kirchen, unter weitem Himmel. Es muss ein Grund sein, der nicht wir selbst sind. Weil wir uns sonst drehen. In kleinsten Kreisen um uns selbst. Um das, wovon wir denken, es sei wichtig. Und dabei vergessen, aus den Fenstern ins Weite zu blicken. Wir drehen uns in der Familie. Immer gleich. Wir drehen uns im Team von Kollegen. Immer gleich. Wir drehen uns in der eigenen Kirchgemeinde. Immer gleich. Es sind Systeme, die uns Sicherheit geben. Weil sie nach den immer gleichen Mustern verlaufen. Das ist gut und wichtig. Es herrscht genug Wirbel rund herum. Aber manchmal vergessen wir dabei fast zu leben. Zu leben, zu träumen und zu bauen. Aufbauen auf dem Grund, der uns verbindet. Auch ohne immer gleiche Muster. Auf dem Grund, der vollkommen anders und uns gleichzeitig vollkommen nah ist.
Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
Jesus. Einer, der träumte und plante. Der mitriss, Fenster öffnete, den Himmel auf den Boden holte. Uns einen Grund zeigte. Nicht sich selbst. Sondern in dem, was er erzählte, den Grund sichtbar, fassbar machte. Das grossartig Freudige: Wir alle sind ein Teil von dem, was da wächst. Wir gehen Schritt für Schritt über das Feld, das Gott für uns bereitet hat. Was darauf wächst, liegt in unserer Hand. Was wir heute und morgen aus den Fenstern des Hauses sehen, liegt in unserer Hand. Ob wir als Einzelne und als Gemeinde etwas auf diesem Boden erschaffen, das zum Begehen und Verweilen einlädt. Es liegt in unserer Hand. Und wächst, gedeiht, lebt und bleibt durch Gottes Güte. Durch sein liebevolles Übersehen unserer Missgeschicke. Durch die zweiten, dritten und vierten Chancen, die wir bekommen. Durch das Leben und die Freude, die sie schenkt.
Lea Wenger-Scherler, Pfarrerin
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