Die Kirche von Aegerten
Die renovierte Kirche Bürglen, Gemeinde Aegerten, ist normalerweise täglich geöffnet und lädt zum Verweilen ein.
Unsere schöne Kirche liegt auf einem Grundstück, das Bürglen genannt wird und sich im Dorf Aegerten befindet. Über ein erstes kirchliches Gebäude gibt es bereits aus dem Jahr 817 eine Beurkundung.
Die erste urkundliche Erwähnung der Marienkirche von «burgulione» findet sich in einer Urkunde von 817. Der Name «Bürglen» kommt vom lateinischen Wort «burgus» (Burg), der sich über verschiedene Formen, «burgulione», «burgvilun», «Bürgelon» im Laufe der Jahrhunderte entwickelte.
Die Kirche wurde auf römischen Grundmauern erbaut. Der älteste erhaltene Teil ist die Südmauer, wo auch noch die ursprünglichen Fenster aus romanischer Zeit sichtbar sind.
Im Mittelalter gehörte die Kirche zum Praemonstratenser-Kloster Gottstatt (Orpund) und wurde von dort aus betreut. Lange Zeit war Bürglen auch die Mutterkirche von Nidau.
Bis zur Reformation wurde das Kirchenschiff mehrmals vergrössert. 1621 stürzte durch ein Erdbeben der Turm ein, danach wurde die Kirche in der jetzigen Form wieder aufgebaut.
Anfangs des 20. Jahrhunderts wurde das Geläute erneuert und drei Glocken neu aufgezogen; die kleinste ist die älteste und stammt noch aus der Reformationszeit:
- 1624 «Abraham Zender zvo Bern goss mich - Ja saelig sind die das Wort Gottes hören und behalten»
- 1919 «Gott halte ferner Volk und Land schirmend in seiner starken Hand»
- 1925 «Ehre sei Gott in der Höhe»
- 1926 «Unser Vater im Himmel - geheiligt werde dein Name».
Bei der umfassenden Aussenrenovation von 1986-89 wurden auch die Fundamente verstärkt. Dabei kamen viele Gräber aus verschiedenen Jahrhunderten zum Vorschein.
Hätten Sie es gemerkt?
«Pflanzen hat seine Zeit; ausreissen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit.» So steht es im Buch Kohelet / Prediger in Kapitel 3,2. Rund um die Kirche Bürglen wachsen verschiedenste Pflanzen. Es ist eine Freude.
Gleichzeitig lassen sie die Kirche langsam hinter einem grünen Kleid verschwinden. Nach meiner Erinnerung (sie beginnt in Bürglen im Herbst 2000) wurden drei Mal Pflanzen «ausgerissen»: Zuerst wurden die beiden Buchen beim Eingang zur Kirche entfernt – die Kirche wurde von Westen her wieder sichtbar.
Später musste der denkmalgeschützte und mit einem Blitzableiter gesicherte Baum neben dem Turm weichen. Er war krank und stellte eine Gefahr dar. Die Folge: Von der Gumme in Brügg her gesehen fällt die Kirche viel deutlicher auf als vorher. Und nun ist der Baum auf der Ostseite gefällt worden. So kommt die Kirche vom Parkplatz her wieder bestens zur Geltung. Haben Sie die Veränderung bemerkt?
Die Hecke im Norden – immer wieder vom Buchszünsler befallen – wurde ebenfalls «ausgerissen». Betrachten Sie, wenn Sie vom Kanal her kommen, die Sicht auf Kirche und Tulpenbaum!
Die beiden alten Bäume auf der Südseite sollen noch stehen bleiben, sie sind wichtig für das Mikroklima – sie spenden Schatten. Allerdings ist der Schwarznussbaum geschädigt. Es gibt Äste, die verdorrt sind. Eine Beurteilung der Situation erfolgt, wenn die Bäume grünen.
Für das Ressort Liegenschaften: Hans Ulrich Germann